Überörtliche Gemeinschaftspraxis

für Orthopädie und Unfallchirurgie

Gelenkerkrankungen | Sprunggelenk

Verletzungen der Sprunggelenkbänder

Das Krankheitsbild

Die Bänderverletzung des oberen Sprunggelenks ist eine der häufigsten Verletzungen in der Sporttraumatologie. Häufig kommt es durch ein plötzliches Umknicken des Sprunggelenks (am häufigsten Innendrehung-Suppination) zu einer Dehnung oder Zerreißung der gelenkstabilisierenden Bänder, wobei die Sprunggelenkstabilität außenseitig von 3, innenseitig von 4 Bändern gewährleistet wird. Akute Bänderrisse wurden vor einigen Jahren noch regelmäßig in großer Zahl genäht. Verschiedene Studien konnten jedoch nachweisen, dass eine nichtoperative Therapie mit einer Kombination aus einer stabilisierenden Sprunggelenkschiene mit physiotherapeutischer Therapie, insbesondere mit Verbesserung der Sensomotorik (Propriozeption) die gleichen Ergebnisse erbringt, so dass die operative Bandnaht bei akuten Bänderrissen nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt wird. Sowohl nach operativer als auch nichtoperativer Behandlung der Bänderrisse kann jedoch eine Instabilität des Sprunggelenks verbleiben, so dass nach Ausschöpfung konservativer Maßnahmen eine operative Stabilisierung des Sprunggelenks notwendig wird.

 

Das Operationsverfahren
  • Akute Bandverletzungen werden mit einer direkten Naht der zerrissenen Bänder versorgt und anschließend über einen Zeitraum von 4-6 Wochen in einer Orthese ruhiggestellt.
  • Bei chronischen Veränderungen sind die verletzten Bänder häufig vernarbt, so dass eine Rekonstruktion der Bänder nicht möglich ist. Hier wird häufig ein Teil einer Sehne (M. peroneus brevis, selten auch M. semitendinosus) umgeleitet und die Sehne durch Bohrkanäle im Waden-, Sprung- und Fersenbein geschlungen und fest verankert.